Die vorbeugende Brustentfernung bei Hochrisikopatientinnen muss radikal erfolgen. Das bedeutet, dass der/die Operateur/in darauf achten muss, dass möglichst das ganze Brustdrüsengewebe entfernt wird.
Für die Betroffene gilt genauso wie bei der Brustkrebspatientin, dass sie nach Erhalt des positiven Gentestes eine psychische Betreuung benötigt. Glücklicherweise besteht keine unmittelbare Lebensgefahr; dennoch muss sie die Entscheidung treffen, ob sie ihre Brüste vorbeugend entfernen lässt oder ob sie das lieber nicht tut.
Die alleinige Beratung durch den/die für die Krebsoperation zuständigen Allgemeinchirurgen/in oder Gynäkologen/in ist meiner Ansicht nach nicht optimal. Es sind die auf Brustrekonstruktionen spezialisierten Plastischen Chirurgen/innen, die das gesamte Spektrum bzw. die aktuell gängigsten Methoden der rekonstruktiven Möglichkeiten beherrschen.
Die Brustrekonstruktion erfolgt immer zeitgleich mit der vorbeugenden Entfernung des Brustdrüsengewebes. Die Betroffene wacht also nach der Vorbeugeoperation bereits mit der rekonstruierten Brust auf.
Eine Brustwiederherstellung kann oft zeitgleich mit der Krebsoperation erfolgen. Die zeitgleiche Rekonstruktion nennt man ‚Sofortrekonstruktion‘ (auch ‚Primärrekonstruktion‘). Mit dem Wiederaufbau ihrer Brust muss die Patientin also nicht mehr, wie früher üblich, einige Jahre warten.
Brustrekonstruktion
Dieses Buch beachtet das Thema Brustrekonstruktion von allen Seiten und liefert Ihnen alle Informationen zum Thema. Fachlich fundiert, trotzdem leicht verständlich, ist die aktuelle Auflage von Brustrekonstruktion bei Brustkrebs und Hochrisiko ein Aufklärungsbuch für von einer Brustamputation betroffene Frauen, zugleich aber auch ein informatives Nachschlagewerk für medizinisches Personal, Studierende sowie die Fachpresse.